166. Ausstellung „Vom Schweben und Träumen“

Beginn: 23.08.2025 14:30 Uhr (jeden Samstag und Sonntag)

Ende: 14.09.2025 18:00 Uhr

Vernissage: 23.08.2025 14:30 Uhr Uhr

Eine Gemeinschaftsausstellung von Anja Gerosch und Anna Siegenthaler – Zeichnung, Sgraffito, Tonreliefs, Malerei auf Holz und Leinwand

Schweben und Träumen, das sind möglicherweise Zustände, in denen man nicht eingreift, sondern geschehen lässt, in denen die übliche Wahrnehmung von Zeit und Raum aufgehoben scheint. Schweben und Träumen in andere Welten, in Räume, in denen andere Möglichkeiten zu finden sind und vielleicht andere Gesetzmäßigkeiten gelten. Vielleicht können sie auch aktiv miteinander verwoben werden, können bekannte, eng gesteckte Räume dadurch neu gestaltet, erschaffen und erträumt werden.

Anja Gerosch (Studium an der Kunstakademie Münster bei Timm Ulrichs, Arbeit als Kunsterzieherin in Berlin) in Eberswalde am 6.08.2025

Anja Gerosch: Fisch
Anja Gerosch: Fisch
7 000 Fische, stumme Vögel und schwere Federn

Ein Verkehrsunfall in einer kalten Winternacht: Ein mit etwa 7 000 lebenden Forellen beladener LKW verliert auf vereister Fahrbahn seine Fracht. Die Fische sterben verstreut auf der Autobahn, manche zucken noch, bäumen sich auf. Ein Polizeiwagen fährt langsam über die seltsam weich gepflasterte Straße.

Einer der vielen Momente, in denen man ins Grübeln kommt.

Was, wenn Fische schreien könnten?

Wie auffallend ist die Ähnlichkeit zwischen Fischwesen und Vogelwesen. Wie ähnlich sind sich die Strukturen von Federn, Schuppen und Flossen. Natürlich, da ist das Wasser und da ist die Luft, aber sie haben dieselbe schwerelose Anmutung in dem ihnen eigenen Element. Sie scheinen sich darin so mühelos zu bewegen und manchmal scheinen sie eben zu schweben.

Ist das das Glück oder sieht es nur so aus?

Das erklärt einen Teil meiner Faszination für diese Wesen der Luft und des Wassers, der Rest ist pure Begeisterung für ihre Schönheit, Staunen über ihre Perfektion. In unterschiedlichen Materialien und Techniken (z.B. Zeichnung, Sgraffito, Tonreliefs) erzählen die Objekte Geschichten von dieser Faszination und von der Sorge um ihr empfindliches, immer gefährdetes Leben.

Anna Siegenthaler (Freischaffend in den Bereichen Performance, Malerei, Musik, Paar- und Einzelbegleitung) im August 2025

Wenn ich für meine Bilder auf Leinwand, Holz, Papier mit verschiedenen Materialien Farbe und Schichten auftrage, lausche ich den Figuren, die auftauchen und versuche, ihnen Form zu geben. Dabei begegnen mir oft Archetypen, Märchenfiguren und Wesen, die selbst Geschichten erzählen. Ich bin auf der Suche nach Geschichten, die von aktivem Gestalten erzählen, von der Suche nach Lebendigkeit und Verbindung. Verbindung zwischen Welten und Wirklichkeiten, die erträumt werden können, zwischen verschiedenen Möglichkeiten, zwischen den Figuren und den Betrachtenden, zwischen Kräften und Qualitäten, die Raum und Zeit überwinden können.

Anja Gerosch 18.03.2025